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Haltungsbericht Rotkehlanolis. (Anolis caroliensis) Die Rotkehlanolis verdanken ihren Namen der rotenKehlfahne, die sie im Werbungs- und Territorialverhalten einsetzen. Rotkehlanolis gehören zur Familie der Igunidae. Haltung: Ich halte meine 1,4 Rotkehlanolis (anolis caroliensis) in einem Paludarium der Groesse 1,0 x 0,6 x 1,8 m. Erst hatte ich die Elterntiere ( 2 Weibchen und 1 Männchen ) in einem normalen Terrarium von 70 x 50 x 90 cm untergebracht. Diese Groesse war zwar ausreichend, doch wegen eigenen Nachwuchsanolis beschloss ich ein grösseres Terrarium zu bauen. Ich habe in das neue Terrarium ein Aquarium von 100 x 40 x 40 cm eingebaut. Die Anolis sind zwar nicht auf ein Wasserbecken angewiesen, und nutzen dieses auch nicht, dafür konnte ich jedoch durch den Einbau einigen Platz für meine Zierfische und Wasserpflanzen gewinnen, und ausserdem erhöhte sich dadurch die Luftfeuchtigkeit im Terrarium. Die Anolis können zwar schwimmen, gehen aber höchstens mal unfreiwillig ins Wasser. Da sich die Anolis bei mir fast nur in den, mit Ephyten bepflanzten Ästen, aufhalten störte es nicht, dass durch den Einbau des Aquariums Bodenfläche verloren ging. In dem, durch den Einbau des Aquariums, relativ feuchten Klima wachsen und vermehren sich die Bromelien und anderen Pflanzen gut. Da das Terrarium in meinem Terrarienzimmer steht konnte ich auf Heizlampen, Heizkabel usw. verzichten. Direkt unter den 4 Sparlampen entsteht bereits genügend Abwärme, um dort die Luft auf ca. 35° C lokal zu erwärmen. Die Rotkehlanolis nutzen dieses Wärmeangebot gerne und sonnen sich dort auch längere Zeit. Wer sein Terrarium in einem normal beheizten Zimmer stehen hat, kommt jedoch nicht ohne einer zusaetzlichen Wärmequelle aus, da Rotkehlanolis vorwiegend aus den Regionen um Florida kommen, und dementsprechend ausreichend Licht und Wärme benötigen. Um den Haltungsansprüchen am besten nachzukommen sollte im Sommer die Temperatur im Terrarium ca. 30° C und im Herbst und Frühling ca 25° C ( nachts 3-4 ° C Abkühlung) betragen. Dabei kann die Temperatur an manchen Tagen auch um einige ° Celsius von den Richtwerten abweichen. Wichtig ist, dass im Terrarium unterschiedliche Temperaturen herrschen, und sich die Tiere damit ihren gewünschten Temperaturbereich selbst aussuchen können. Das ist besonders in grössen Terrarien gegeben, in denen sich automatisch ein Temperaturgefälle einstellt, wobei unter den Lampen hohe Temperaturen auftreten, im Bodenbereich dagegen relativ niedrige. Zur Simulation der Winterzeit wird die Beleuchtungsdauer von normalerweise 12-14 Stunden auf 8 Stunden reduziert. Ausserdem wird die Temperatur im Winter auf 20° C ( nachts möglichst noch um 5° C kälter ) reduziert. Um die Temperatur zu reduzieren werden die Wärmelampen oder andere Wärmequellen ausgeschalten und das Terrarium notfalls in einen Kellerraum gestellt.  Futter: Ich füttere meine Anolis caroliensis fast ausschliesslich mit Heimchen und Grillen. Die Futtertiere bestäube ich ab und zu mit einem Vitaminpulver und mit einem Kalkpulver. Im Sommer gebe ich den erwachsenen Weibchen regelmässig Kalkzugaben, da sie durch die Produktion von Eiern einen hohen Kalkbedarf haben. Die Anolis essen am Tag 3-4 mittlere Heimchen. Im Winter füttert man die Tiere nur noch ganz selten. Als weitere Futtertiere können auch Schaben, kleine Heuschrecken, Fliegen oder gelegentlich Mehlwuermer angeboten werden. Den Wasserbedarf decken die Anolis hauptsächlich durch Sprühwasser. Sie lecken das Wasser von den Blättern auf. Manchmal trinken sie aber auch Wasser aus den Trichtern der Bromelien.  Fortpflanzung: Sobald sich im Frühjahr die Temperaturen wieder erhöhen, beginnen die Anolis mit dem Paarungsverhalten. Die Paarung beginnt durch beidseitiges Imponieren mit der Kehlfahne und darauf folgendes Kopfnicken. Dann hält das Männchen das Weibchen durch einen Nackenbiss fest, und es beginnt die einige Minuten dauernde Paarung. Eine Befruchtung reicht dem Weibchen aus, um einige befruchtete Eier abzulegen, dennoch konnte ich haeufiger die Paarung beobachten. Bei mir legten die Rotkehlanolis meist unbemerkt ihr Gelege ( 1-2 Eier ) in den Bodengrund ( Blumenerde ) ab. Um so grösser war jedes Mal die Überaschung, wenn ich ein junges Rotkehlanolis im Terrarium entdeckte. Jedes Weibchen legt pro Sommer ca. 10 Eier, von denen jedoch nicht alle zum Schlupf kommen, weil ein Teil der Eier im Terrariengrund vertrocknet, verschimmelt oder möglicherweise von Würmern oder freilaufenden Heimchen aufgefressen wird. Wenn ein Gelege im Terrarium entdeckt wird, kann dieses auch im Inkubator bei 25-30° Celsius gezeitigt werden.
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